Phasen erfolgreicher Unternehmensplanung – Teil 1: Leitbild, Analyse, Lagerprognose
Unternehmensplanungen dienen der Gestaltung und Sicherung der Zukunft eines Unternehmens, dem Erreichen von Unternehmenszielen, der Investition in Innovationen sowie der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit. Klar, ein wenig Durchspielen möglicher Szenarien gehört auch dazu: Welche zukünftigen Situationen haben Krisenpotential? Und wie kann ich im Ernstfall darauf reagieren? Sicher ist nur eins: Die Zukunft ist unsicher. Gute Planung erfordert daher Transparenz: Welche Annahmen sind wage und welche Risiken können Planungsabweichungen auslösen? Wir erklären Ihnen in unserer vierteiligen Serie, aus welchen Phasen eine gute Unternehmensplanung besteht und was Sie dabei beachten sollten.
Phase 1: Entwickeln Sie eine Vision!
„Wer keine Vision hat, vermag weder große Hoffnung zu erfüllen, noch große Vorhaben zu verwirklichen“ (Thomas Woodrow Wilson, US-amerikanischer Historiker und 28. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika)
Wofür stehen wir? Was wollen wir erreichen? Was sind unsere Prinzipien? Erklären Sie, was der Zweck Ihres Unternehmens ist, für welche Werte Ihr Unternehmen steht, was Sie motiviert. Ein Leitbild besteht nicht aus hohlen Phrasen zur Imagepflege. Es dient der Festlegung strategischer Ziele und bildet die Basis für alle weiteren Planungsaktivitäten. Verschriftlichen Sie ihr Leitbild einfach und verständlich. Kurze Formulierungen geben klare Orientierung. Achten Sie auf Authentizität. Ein Beispiel für ein Leitbild finden Sie auf unserer Website. Hier haben wir unsere eigene Vision veröffentlicht.
Phase 2: Analysieren Sie Ihr Umfeld und das Innenleben Ihres Unternehmens. Wo liegen die Stärken und Schwächen?
Die zweite Phase umfasst die externe und interne Analyse.
a) Externe Analyse
Die Konjunktur boomt, berichteten Anfang Mai diverse Wirtschafts-Medien. Die rosige Lage betreffe jedoch nicht alle Branchen. Insbesondere die Industrie müsse derzeit einen Dämpfer hinnehmen. Im gesamten ersten Quartal gingen die Bestellungen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück. Manche Analysten vermuten, dass das Damoklesschwert drohender US-Strafzölle dafür verwantwortlich sein könnte. Andere sehen den starken Rückgang von Großaufträgen als Ursache.
Das Beispiel zeigt, die gesamtwirtschaftliche Lage, branchenspezifische Rahmenbedingungen und politische Entscheidungen können großen Einfluss auf die künftige Entwicklung eines Unternehmens haben.
Unser Tipp: Erfassen Siefür Ihre Unternehmensplanung konkrete Entwicklungen auf den Absatz-, Beschaffungs-, Arbeits- und Finanzierungsmärkten und überlegen Sie, wie Ihr Unternehmen davon betroffen sein könnte.
b) Interne Analyse
Untersuchen Sie Ihre unternehmensinterne Situation. Bei der internen Analyse werden die Merkmale des Unternehmens benannt, die besondere Stärken oder Schwächen sein können.
Fragen Sie dabei nach Ihrer finanziellen Ausgangslage. Dabei sind neben den Chancen alle Risiken zu erfassen, die für die Ertragsentwicklung von Bedeutung sind. Gehen Sie dabei mit größter Sorgfalt vor.
Wenn sich Ihre Analyse auf Prognosedaten stützt, sollten Sie sicherstellen, dass die Annahmen auf realistischen Einschätzungen beruhen. Geben Sie acht, dass die Abschlüsse, auf denen die Annahmen beruhen, ordnungsgemäß erstellt wurden.
Hinterfragen Sie dabei Ihr Leitbild. Was sind Ihre Kerkompetenzen, Ihr Kernprodukt? Wo liegen Ihre Leistungs- und Ressourcenpotentiale? Stellen Sie Ihr Unternehmen auf den Kopf, ermitteln Sie Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken. Die recherchierten Informationen können Sie beispielsweise in einer SWOT-Matrix zusammenfassen und verdichten.
Bleiben Sie bei der Analyse kritisch und objektiv und vermeiden Sie Schonfärberei, dann erst lassen sich daraus Maßnahmen ableiten, die Ihr Unternehmen wirklich weiterbringen.
Im zweiten Teil unserer Serie erfahren Sie mehr zu den Phasen Ziel- und Strategiefestlegung und strategische Planung.