Die Chancen in der Krise nutzen
Ob hohe Energiekosten, Inflation, Fachkräftemangel oder unterbrochene Lieferketten aufgrund der Embargos bedingt durch den Ukraine-Krieg oder anderen kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Welt - gerade in unsicheren Zeiten heißt es, sich mit neuen Strategien am Markt zu behaupten. Zudem ergeben sich auch in Krisenzeiten zahlreiche Chancen. Laut der aktuellen Ausgabe der internationalen Trendstudienreihe CFO Insights von Horváth gibt sich über die Hälfte der befragten Finanzverantwortlichen trotz der anhaltenden Unsicherheiten positiv - auch wenn große Herausforderungen in den kommenden drei Jahren warten.
Die befragten CFOs gaben vor allem als größtes Unternehmensrisiko, das sie bis 2025 sehen, den Fachkräftemangel an. Erst danach kamen die anhaltenden Energie-Versorgungsprobleme und die damit verbundenen Kostensteigerungen zur Sprache. An dritter Stelle stehen die allgemeinen Lieferkettenstörungen. Aufgrund der aktuellen Probleme planen einige Finanzverantwortliche deutlich zurückhaltender als im Vorjahr. „Preissteigerung und Lieferengpässe bestimmen das operative Tagesgeschäft und drängen die Finanzverantwortlichen in den Unternehmen, sich darauf zu konzentrieren. Der Fachkräftemangel wird allerdings perspektivisch zum Hauptproblem, aber krisenbedingt bleibt die Entwicklung von Lösungsstrategien für dieses Risiko auf der Strecke. Das wird die Verantwortlichen kalt erwischen – und sie sind sich dessen auch bewusst“, fasst der Finance-Experte Achim Wenning von Horváth die aktuelle Entwicklung aufgrund der Studienergebnisse zusammen.
Doch was lässt sich auf der Ebene der Unternehmensführung für die kommenden drei Jahre daraus schließen? Was können Unternehmen machen, um sich für die Zukunft erfolgreich aufzustellen? Auch dieser Frage ging man in der Studie nach. So haben die Finanzentscheider ein Zielbild eines strategisch-visionär arbeitenden Finanzbereichs vor Augen. Im Klartext heißt das: War die Rolle der CFOs zu Beginn des Jahres 2022 noch eher mit einem „Co-Creator and Innovator of New Ideas“ umrissen, sieht man sich in der aktuellen Situation eher als „Driver of Change“ sowie als „Visionary and Strategic Designer“.
Neue Konzepte formen neue Ziele
Weg vom Altbewährten und hin zu neuen Ideen. So kann man kurz umrissen die neue Rolle und Strategie festhalten. Doch was bedeutet das im realen Geschäftsleben? Finanzentscheider sehen laut Studien, dass sie mit rein reaktiver Arbeit und Krisenmanagement die anstehenden Probleme und Herausforderungen nicht lösen können. Deshalb soll auf Augenhöhe mit den anderen Entscheidern im Unternehmen neue Konzepte umgesetzt werden. Auch Ideen und Projekte müssen nachhaltig gefördert werden. Dazu gehören unter anderem die „Harmonisierung, Standardisierung und Optimierung von Prozessen“ sowie die Initialisierung von „Daten-Integrationsprojekten“ und die „Optimierung des Steuerungsansatzes beziehungsweise des Performance-Managements“.
Nach gemeinsamen Lösungen suchen
Bis zum Ende des Jahres 2022 rechnen die meisten der befragten CEOs übrigens mit steigenden Umsätzen. Dieser Schwung soll dann in die neuen Konzepte und Lösungen umgewandelt werden. Dafür ist es aber wichtig, dass im Unternehmen auch eine Unternehmenskultur herrscht, die offen mit den Herausforderungen und den daraus resultierenden Chancen umgehen kann. Gerade beim drängenden Thema „Fachkräftemangel“, das größere wie auch kleinere Unternehmen gleichermaßen in der nahen Zukunft betrifft, sind gemeinsame Strategien und Lösungen wichtig.
Das eigene Unternehmen zuerst
Von den geburtenstarken Jahrgängen scheiden in der kommenden Zeit mehr Arbeitnehmer aus, als neue hinzukommen. Bis zum Jahr 2040 rechnen Experten mit bis zu 3,1 Millionen Fachkräften, die den Unternehmern hierzulande fehlen. Darum bedarf es durchdachter Strategien. Diese können sich am Ende doppelt auszahlen. Denn zum einen holt man sich kompetente Arbeitskräfte ins Haus, zum anderen entwickelt man zeitgleich sein Unternehmen weiter. Die besten Mitarbeiter befinden sich meist schon im eigenen Unternehmen. Darum sollte der erste Blick nach innen führen. Durch Qualifizierungen, Weiterbildungen sowie eine sehr gute Ausbildung machen Unternehmen ihre Mitarbeiter fitter und bauen Kompetenzen aus. Dazu gehört auch, den eigenen Mitarbeitern mehr Verantwortung zukommen zu lassen und sie an Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Hier helfen auch digitale Lösungen wie Software-Programme, um diese Ziele und Strategien in einer modernen Unternehmensführung Gestalt annehmen zu lassen.
Gemeinsam an einem Strang ziehen
Organisieren und Führen sind gute Strategien, um den Fachkräftemangel im eigenen Haus zu kompensieren. Dazu gehört auch, dass man sein Unternehmen mit technischen Innovationen voranbringt. Dazu gehört natürlich auch, dass man die Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpft. Zudem können auch durch Kooperationen - etwa mit Hochschulen und Universitäten - das eigene Unternehmen für zukünftige Arbeitnehmer attraktiv gemacht werden. Wichtig sind bei allen Schritten, dass die Entscheider im Unternehmen die Strategien und Möglichkeiten genau abwägen und gemeinsam tragen.
Als nachhaltiges Unternehmen positionieren
Neben dem Fachkräftemangel und der Energiekrise, bei der Unternehmen selbst versuchen müssen, in ihrer Produktion Energie zu sparen und staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen, ist vor allem auch das Thema der Lieferketten ein brennendes Eisen für die Zukunft. Nicht nur können diese durch Krisen und Embargos unterbrochen werden, auch das Thema „Nachhaltigkeit“ spielt hier eine große Rolle. So schreibt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Deutschland vor, dass größere Unternehmen menschenrechtliche und umweltbezogene unternehmerische Sorgfaltspflichten einhalten müssen. Ab 01. Januar 2023 gilt das LkSG – unabhängig von der Rechtsform – für Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten. Ab dem 01.01.2024 betrifft das Gesetz Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Aber auch kleinere Betriebe sollten sich frühzeitig mit den Anforderungen des LkSG beschäftigen. Genau genommen, weil die EU wohl noch strengere Regelungen einführen wird. Aber diese Herausforderungen führen zu neuen Chancen, denn man kann sich als nachhaltiges und zukunftsorientiertes Unternehmen am Markt positionieren. Und das macht es darüber hinaus für neue Mitarbeiter attraktiv.
Fazit
Allen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, der Energiekrise oder den Lieferketten kann im Unternehmen nur mit einer nachhaltigen Strategie entgegengetreten werden. Dazu gehört eine Planung mit einem klaren Unternehmensziel. Hier helfen Software-Tools wie die Software zur Unternehmensführung VISION.IC, mit der sich Unternehmensziele, Projekte und Maßnahmen für alle Mitarbeiter darstellen lassen. Zudem können alle Gremien und Mitarbeiter dadurch mithelfen, das Unternehmen zukunftssicherer zu machen.