Wie geht es der deutschen Wirtschaft? – Teil 2
Die Reaktionen ausländischer Investoren sind ein Weckruf: Das Engagement am Standort Deutschland scheint an Attraktivität zu verlieren. Es fließt weniger Geld als in den Vorjahren.
Gründe für die derzeitige Schwäche der deutschen Wirtschaft sieht die EU-Kommission in den aktuellen Problemen im weltweiten Handelssystem wie etwa der Gefahr durch Sonderzölle, deren Auswirkungen sich auch bei der deutschen Wirtschaft zeigen, auch Brexit und zunehmende internationale Spannungen belasten die Konjunktur in Deutschland. Doch wie wirkt sich die Situation auf die Attraktivität Deutschlands als Wirtschaftsraum aus? Um das zu ermitteln, hat das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) 506 Entscheidungsträger von Unternehmen auf der ganzen Welt befragen lassen. Die Ergebnisse der Managerbefragung sind einigermaßen unerfreulich. Investoren aus dem Ausland minimieren ihren Einsatz in der Bundesrepublik. Demnach ist die Zahl der Projekte im vergangenen Jahr um satte 13 Prozent gefallen. Ein Meilenstein: Seit die Zahlen erhoben werden, ist dies der allererste Rückgang. Auf Investoren aus den USA konnte Deutschland aber laut Studie weiterhin bauen, 220 Projekte wurden von US-Unternehmen gezählt. Briten, Chinesen und Schweizer dagegen reduzierten ihr Engagement 2018 teilweise enorm. Bei der Zahl der Investitionsprojekte sackte Deutschland vom zweiten auf den dritten Platz und liegt nun hinter Frankreich.
Hubert Barth, der Vorsitzende der Geschäftsführung von EY in Deutschland, fordert so auch neue Wachstumsimpulse. Nachholbedarf besteht laut der Umfrage in den Bereichen „wettbewerbsfähiges Steuersystem, wirtschaftliche und politische Aufbruchstimmung und Offenheit für neue Technologien“. Pluspunkte für den Standort Deutschland sind nach wie vor die Infrastruktur, das stabile politische und rechtliche Umfeld sowie die Qualifikation der Arbeitskräfte. Allerdings kritisieren die Investoren die mangelnde Flexibilität des Arbeitsrechts, Aspekte zu Steuerfragen sowie fehlende Anreize oder Vergünstigungen für Unternehmen und auch die Arbeitskosten. Dabei scheint die Unzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen zu wachsen. Über ein Drittel der in Deutschland aktiven internationalen Unternehmen hat sich derzeit dazu negativ geäußert.
Deutsche Unternehmen selbst sind in Europa aber weiterhin äußerst investitionsfreudig. Dort waren nur US-Unternehmen im vergangenen Jahr aktiver und haben laut EY europaweit am meisten, nämlich 73000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Deutsche Unternehmen folgen mit immerhin 57000 neuen Jobs. Dennoch beunruhigt viele Unternehmer der maximale Protektionismus der Vereinigten Staaten und das Ringen um ein transatlantisches Industriezollabkommen. Viele Handelspartner der USA sind in Habachtstellung.
Um die deutsche Wirtschaft wieder auf Erfolgskurs zu bringen, empfiehlt der Internationale Währungsfonds IWF höhere Löhne in Deutschland. Um das Wachstum anzukurbeln bringt der IWF für die Bundesrepublik auch ins Gespräch, die Steuern zu senken. Derzeit versucht die Bundesregierung, Geld an entsprechenden Stellen zur Verfügung zu stellen, damit die Investitionen wieder ansteigen: Etwa bei der Entlastung von Familien, durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur oder mit Subventionen für die Elektromobilität. Trotz dieser Bemühungen bleibt noch einiges zu tun, um die Konjunkturaussichten aufzuhellen.
Was können Unternehmen aber selbst tun, um in einem unsicherer werdenden Markt bestens bestehen zu können? Zentraler Baustein für eine erfolgreiche Zukunft ist in jedem Fall eine professionell umgesetzte Unternehmensplanung. Damit Sie auf eine wirtschaftlich eher unruhige Zukunft bestens vorbereitet sind, sollten Sie bei Strukturierung, Planung, Optimierung und Steuerung der betriebswirtschaftlichen Unternehmensprozesse auf zeitgemäße Unterstützung durch passende, komplett vernetzte Software für Unternehmensplanung setzen. So erreichen Sie überdurchschnittliche Erfolge auch in turbulenten Zeiten.