Zentrale Instrumente strategischer Unternehmensplanung im Überblick
Treffsichere strategische Analysen erstellen, Chancen und Risiken fundiert abwägen, gewinnbringende Ziele und Maßnahmen definieren sowie handfeste Konzepte entwickeln: Die Aufgabe strategischer Unternehmensplanung ist, Ihnen auf Grundlage qualitativer und quantitativer Analysen zu ermöglichen, klare Ziele und die dafür nötigen Maßnahmen zu definieren.
Datenbasis stützt Erfolg
Um bei der Unternehmensführung strategisch vorzugehen, haben Sie diverse Möglichkeiten. Eine interne Analyse etwa verschafft Ihnen Klarheit über den Ist-Zustand, externe Faktoren fließen beispielsweise in eine Umweltanalyse ein. Generell unterstützen Sie die verschiedenen Instrumente bei der Absicht, eine aussagefähige Datenbasis zu schaffen, um damit den weiteren Unternehmenserfolg gesichert planen zu können. Wir stellen vier Instrumente genauer vor: Balanced Score Cards, die Portfolio-Analyse und die Kosten-Nutzen-Analyse sowie die Gap-Analyse.
Beispiel 1: Balanced Scorecard
Beim Konzept Balanced Scorecard handelt sich um eine Kombination aus finanziellem und nichtfinanziellem Kennzahlensystem, das aus mehreren Perspektiven besteht. Klassischerweise werden die finanziellen Kennzahlen durch eine Kunden-, eine interne Prozess- und eine Lern- und Entwicklungsperspektive ergänzt. Demnach ist die Balanced Scorecard laut Gabler Wirtschaftslexikon ein Verbindungsglied zwischen Strategiefindung und -umsetzung. Sollte für Ihr Wirtschaften eine weitere Perspektive bedeutsam sein, können Sie die Balanced Scorecard auch entsprechend ergänzen.
Umfangreiches Steuerungsinstrument: Mit der Balanced Scorecard passen Sie in Ihrem Unternehmen schon vorhandene Kennzahlen-Analysesysteme an, ergänzt um die Zielvorgaben der nicht-finanziellen Perspektiven. Bei diesem Vorgehen erzeugen Sie durch die Verknüpfung eine Ursache-Wirkungskette. Es gelingt Ihnen so, operatives Geschäft mit langfristiger planmäßiger Unternehmensentwicklung zu verbinden. Da quantitative und qualitative Kennzahlen verwendet werden, ist das Konzept mehr als ein reines Kennzahlensystem, es kann weiterhin als umfangreiches Unternehmenssteuerungs- und Managementsystem fungieren.
Beispiel 2: Portfolio-Analyse (BCG Matrix)
Hilfsmittel zur Kategorisierung von Produkten: Die BCG-Matrix ist ein Portfolio für das strategische Management Ihres Unternehmens, bei dem Produkte oder Dienstleistungen in einer Matrix mit den zwei Koordinaten relativer Marktanteil (Vergleich des eigenen mit dem stärksten Produkt des Mitbewerbers) und Marktwachstum (Erhöhung von Absatzmenge und Umsatzhöhe) eingeordnet werden. So entwickeln Sie zielführende Normstrategien.
Die bei dieser Analyse eingesetzte Matrix ist in vier Bereiche unterteilt, die jeweils einem strategischen Geschäftsfeld entsprechen und eine Normstrategie darstellen.
Der Lebensweg eines jeden Produkts verläuft im idealen Fall in der Theorie über die Punkte Question-Mark, Star und Cash Cow bis hin zum Poor Dog. Selbstverständlich halten nicht alle Produkte in der täglichen Praxis diesen Weg exakt ein, sie können sich immer anders als geplant entwickeln.
Question-Marks: Das Produkt ist in der Einführungsphase. Es ist noch nicht entschieden, ob sich sein Potential durchsetzt.
Stars: Das Produkt besticht mit hohem Marktwachstum und zusätzlich hohem relativen Marktanteil und liegt klassischerweise in der Wachstumsphase seines Produktlebenszyklus.
Cash-Cows: Das Produkt hat die Sättigungsphase seines Zyklus erreicht; es weist ein geringes Marktwachstum auf – jedoch einen hohen relativen Marktanteil. Das Produkt ist zum reinen Gewinnfaktor geworden, Investitionen sind nicht mehr nötig. Wird jedoch keine Variation vorgenommen, so dass der Zyklus von Neuem beginnen kann, droht die Gefahr, dass der Marktanteil abnimmt und ein Poor Dog entsteht.
Poor Dogs: Das Produkt ist ein Auslaufmodell, Marktanteil und Wachstum sind minimal. Möglich bleibt weiterhin, das Produkt durch Variationen wieder zum Question-Mark zu machen.
Sie sind gut beraten, bei diesem Vorgehen immer das gesamte Portfolio im Blick zu halten. Stichwort: statischer Finanzausgleich. Im Idealfall stützen und finanzieren sich die Produkte im Portfolio gegenseitig.
Beispiel 3: Kosten-Nutzen-Analyse
Als frühe Hilfe bei Entscheidungen dienen Kosten-Nutzen-Analysen, anhand derer Sie die Wirtschaftlichkeit einer Investition oder Maßnahme überprüfen können. Sie machen Erfolg und Risiko auf diesem Weg quantifizierbar und folglich vergleichbar. Durch das Vorgehen, bei dem Sie alle Kosten, den erwarteten Nutzen sowie die geplanten Einnahmen in Relation setzen, bekommen Sie einen Eindruck davon, welche Projekte die zielführendsten sind.
Eine Kosten-Nutzen-Analyse besteht aus sieben Bearbeitungspunkten, an deren Ende die Entscheidungsfindung der Geschäftsleitung steht: Zieldefinition, Situationsbeschreibung, Analyse aller Auswirkungen, Strukturierung und Datensammlung, Analyse des Finanzmodells, Abschätzung der Chancen und Risiken und schließlich die Zusammenfassung.
Zu Beginn einer Kosten-Nutzen-Analyse, also bevor Sie die Kriterien in den genannten sieben Schritten bewerten, müssen Sie die Aspekte definieren, die für die erfolgreiche Umsetzung des jeweiligen Projekts bedeutsam sind. Neben Kosten können dies unter anderem die Amortisationsdauer, der Return On Invest oder der erwartete zukünftige Netto-Cashflow sein.
Beispiel 4: Die Gap-Analyse
Das Konzept als eines der ältesten Instrumente der strategischen Planung wurde bereits in den 1960er Jahren entwickelt. Dabei wird in der Gap-Analyse die vergangene Umsatzentwicklung für kommende Zeiten hochgerechnet. Durch die Gap-Analyse können Sie die gewünschte Entwicklung mit der zu erwartenden vergleichen. Der Unterschied zwischen der angepeilten, erhofften und der tatsächlichen Entwicklung ist die strategische Lücke.
Sie werden durch das Konzept in die Lage versetzt, einen Zustand vorwegzunehmen, der wahrscheinlich zu einem definierten Zeitpunkt eintreten wird. Die strategische Lücke dient als Frühwarnindikator: So können Sie Maßnahmen einleiten, um die Entwicklung des Unternehmens rechtzeitig und gezielt in Ihrem Sinne zu beeinflussen.
Alle Chancen bei minimalem Risiko nutzen
Das Ziel aller Instrumente der strategischen Unternehmensplanung ist, sich bietende Chancen effektiv zu nutzen und dabei betriebswirtschaftliche Risiken im dynamischen Marktumfeld so gering wie möglich zu halten. Generell sind Sie, egal für welche Instrumente Sie sich entscheiden, gut beraten, auf eine professionelle Software für Unternehmensplanung zurückzugreifen, um unternehmerischen Erfolg dauerhaft abzusichern.