Shared Leadership: Wie das Führungsmodell Unternehmen bei steigender Volatilität stärkt
Die Anforderungen an die Unternehmensführung wandeln sich, zunehmend schwerer kalkulierbare Bedingungen und neue Formen der Zusammenarbeit im Sinne von New Work tun ihr Übriges. Warum es sinnvoll sein kann, klassische Führungsansätze um Shared Leadership zumindest zu ergänzen, welche Chancen das Führungsmodell gerade in einem komplexen Marktgeschehen bietet und wie es sich umsetzen lässt: Ein Überblick.
Eine Aufgabe, mehrere Verantwortliche. Zunächst einmal zur Klärung des Begriffs Shared Leadership: Es gibt keine einheitliche Definition oder gar eine klare Richtschnur, anhand derer Sie das Führungsmodell mit seinen flexibleren Arbeitsstrukturen wie nach einem Handbuch einführen könnten.
Zwei mögliche Ansätze
Aber im Groben bestehen zwei sich ähnelnde Ansätze, denen Sie bei der Einführung von Shared Leadership als Teil oder Gesamtkonzept Ihrer Unternehmensführung folgen können. Sie splitten eine Führungsposition dauerhaft auf zwei oder mehrere Akteure an der Spitze oder Sie brechen die Aufgabe herunter und teilen sie flexibel und wahlweise projektbezogen zwischen Teammitgliedern auf.
Kompetenzen kombinieren
Der Gedanke dahinter ist, Kompetenzen der Mitarbeiter zu kombinieren, sodass dass diese dann je nach Thema und Situation unterschiedliche Funktionen übernehmen, etwa als Experte oder Motivator. Das Ziel beider Herangehensweisen: Sie werden in die Lage versetzt, je nach Bedarf das spezifische Know-how Einzelner flexibel für bestmögliche Ergebnisse zu nutzen.
Flexible Strukturen schaffen
Steigt die Komplexität im Umfeld Ihres Wirtschaftens, kann es die Effizienz Ihrer Prozesse verbessern, die Verantwortung zwischen mehreren Führungskräften oder auch innerhalb des Teams aufzuteilen. Damit Shared Leadership aber gelingt, Sie es schaffen, die Führungsverantwortung clever und zielführend zu splitten, braucht es passende Rahmenbedingungen, sozusagen einiges an unternehmerischem Handwerkszeug, das Sie als Basis bereithalten sollten, um Ihr Unternehmen auf Shared Leadership vorzubereiten.
Gelungene Kommunikation ist entscheidend
Immerhin verändern Sie bei der Wahl, das Führungsmodell einzuführen, nicht unwesentlich vorhandene Strukturen, besonders wenn Sie sich dafür entscheiden, dass auch bisherige Teammitglieder an bestimmten Stellen eine Führungsrolle übernehmen.
Klare Kommunikation dazu, welcher Mitarbeiter in welchem Projekt bis zu welchem Punkt des Prozesses Verantwortung trägt, beziehungsweise die klare Zuteilung konkreter Verantwortungsbereiche an die jeweiligen Fachkräfte sind wie auch ein aktives Empowerment, bei dem Sie Ihr Team ermuntern, Führung zu teilen, nur einige, wenn auch wesentliche Aspekte für eine gelungen umgesetzte Shared Leadership.
Förderliche Rahmenbedingungen
Die International School of Management (ISM) hat untersucht, mit welchen weiteren Rahmenbedingungen Sie den Erfolg von Shared Leadership befördern können:
Wählen Sie Führungspersönlichkeiten mit Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsstärke und der Fähigkeit zu gutem Konfliktmanagement aus. „Alphatiere“ sind dem Konzept wenig zuträglich.
Schaffen Sie Akzeptanz im Unternehmen. Die Instrumente eines Change Managements können dazu beitragen, das Konzept sowie den nötigen respekt- und vertrauensvollen Umgang in der Unternehmenskultur zu verankern.
Vermeiden Sie eine strikte Trennung der Zuständigkeiten. Die an der Unternehmensführung beteiligten Mitarbeiter sollten gleichrangig in die internen Prozesse eingebunden sein. So gleichen sich unter anderem deren Stärken und Schwächen aus.
Letzte Entscheidungsgewalt behalten
Erweitern Sie die Führungsriege oder setzen eine Gruppe qualifizierter Kollegen ein, die Verantwortung für ein Projekt übernehmen, heißt das nicht zwangsläufig, dass Sie die endgültige Entscheidungsgewalt abgeben, wenngleich das je nach der für Ihr Unternehmen passenden Form der Shared Leadership zwar durchaus der Fall sein kann, aber eben nicht muss.
Der Tipp: Wählen Sie anhand Ihrer individuellen Situation, welche Herangehensweise und welcher Grad der Gruppendynamik für Ihr Unternehmen die maximale Effektivität verspricht.
Vorteile und Effekte einer Shared Leadership
In jedem Fall hat die Führungsmethode das Potential, die Effizienz Ihres Unternehmens zu steigern, als Ergänzung für einzelne Projekte oder als Gesamtkonzept. Als weitere mögliche positive Effekte können sich unter anderem die folgenden ergeben:
Für jedes Projekt nutzt Ihr Unternehmen die Expertise der jeweils am besten geeigneten Mitarbeiter, wenn die Führungsverantwortung zeitlich begrenzt verteilt wird, sodass Entscheidungen stets fachlich kompetent gefällt werden.
Komplexe Situationen wie auch kurzfristig und unerwartet eintretende Veränderungen bewältigt ein Führungsteam unter Umständen schneller, da sowohl Kompetenzen als auch personelle Ressourcen breiter verteilt sind als beim klassischen Top-down-Ansatz.
Es entsteht eine höhere Identifikation mit den Unternehmenszielen sowie den eingeleiteten Maßnahmen, da Ihre Belegschaft in täglichen Prozessen stärker mitwirkt und in Entscheidungen eingebunden ist.
Die Herausforderungen an Führungskräfte wandeln sich stetig. Durch die Vielzahl kompetenten Personals, das projektbezogen Leitungsfunktionen übernimmt, kann ein innovativer Geist der Zusammenarbeit entstehen, in dem Wissen und Ideen konstruktiv im Sinne des Unternehmensziels geteilt werden.
Sie schaffen die Basis für eine optimierte Work-Life-Balance der Führungsriege, da Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt sind.
Bei Krankheitsfällen oder anderweitigen Ausfällen im Führungsteam entsteht keine Wissenslücke, da nicht mehr nur eine Person allein die jeweiligen Kompetenzen hat.
Einflussmöglichkeiten breiter verteilen
Übereinstimmend entsteht bei allen Formen der Shared Leadership wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge eine Dynamik, ein Beeinflussungsprozess, der über die hierarchische Beeinflussung des Teams durch eine Führungskraft hinausgeht. Während bei klassischen Führungsmodellen die Entscheidungsgewalt auf eine Person gebündelt ist, beschreibt die Fachliteratur bei Konzepten der Shared Leadership – je nach Ansatz mehr oder weniger stark – „die breite Verteilung von Macht und Einfluss innerhalb einer Gruppe“.
Fazit: Software erhöht Führungsqualität
Erfolgreich ist, wer sich an neue Bedingungen stetig anpasst, auch das Verständnis davon, was einen zeitgemäßen Führungsstil ausmacht, unterliegt einem permanenten Wandel. Generell ist es ein Zeichen gelungener Führung, wenn es Ihnen gelingt, die Grundlage für eigenverantwortliches und zielorientiertes Arbeiten innerhalb des Teams zu legen.
Passende Software für die Unternehmensführung unterstützt Sie dabei, ermöglicht Ihnen, die Unternehmensziele und dafür nötige Maßnahmen konstant nachvollziehbar an die entsprechende Stelle zu delegieren und erhöht unternehmensweit die Führungsqualität. Auch wenn Sie planen, Shared Leadership als Ergänzung Ihres bestehenden oder als neues Führungskonzept einzuführen, ist es ein entscheidender Erfolgsfaktor, die damit verbundenen Erwartungen und Zielvorgaben maximal klar und transparent zu kommunizieren.